Dienstag, 31. Oktober 2006

Achtung !

Hallo zusammen,

bin dabei den Blog um ein paar Features zu erweitern.
Es gibt jetzt ein Gästebuch ...


Liebe Grüße
Claudia mit Simon immer dabei

Freitag, 27. Oktober 2006

Moderne Grabräuber

Grabräuber sind schon so lange zugange, wie Menschen ihre Toten begraben. Einige der frühesten Indizien dieser Verbrechen stammen aus Ägypten, wo die Reichtümer in den antiken Pyramiden einen unwiderstehlichen Reiz auf Diebe ausübten. In Kulturen wie diesen, in denen Tote mit reichhaltigen Beigaben beerdigt wurde, war die Grabräuberei ein lukratives Geschäft, von dem
ganze Familien lebten. Viele unwiederbringliche Kunst- und Kulturschätze gingen auf diese Weise verloren.

Und HEUTE ? Nirgends auf der Welt scheint Kunst mehr sicher, auch heute im Jahr 2006 gibt es noch Grabräuber und sogar in unserer Kleinstadt. Auf dem Kommunalfriedhof Jülich liegen viele ideelle Kostbarkeiten versteckt, zu denen sich manche Hobby und Freizeit-Archäologen berufen fühlen auf die Suche zu gehen, um dann zum gemeinen Grabräuber zu mutieren und/oder ihrer fanatischer Sammelleidenschaft zu frönen (Messies).
So musste ich dieser Tage leider feststellen das bereits das zweite Mal etwas vom Grab meines Sohnes entwendet wurde. Nicht das es wirklich teure Gegenstände gewesen wären, sie waren eher von ideellem Wert. Um so weniger kann ich verstehen, das man überhaupt etwas von einem Grab stehlen kann.
Aber auch von anderen Betroffen kam schon des öfteren die Aussage „Ach ja bei mir
haben sie auch ….“
Im Grunde sollten doch unserer Moral und der Anstand es verbieten, Dinge von einem Grab und besonders vom Grab eines Kindes zu entwenden.
Gibt es denn heutzutage keinen Schutz mehr vor den Plündern? Muss ich wirklich alles fest betonieren oder ankleben? Oder tendieren wir demnächst wirklich zum Hochsicherheitsgrab?

Bleibt nur „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen"

(c) 2006 Claudia Staemmler

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Brief eines Freundes

Gedanken

Wenn ich deinen Blog so verfolge, dann überkommt mich das Gefühl unendlichen Mitleids. Du trauerst um dein Kind, wehrst dich mit Händen und Füßen gegen die Tatsache, die Wirklichkeit seines Todes - und kämpfst dabei doch auch um dein eigenes Überleben. Aber unendliches Mitleid brauchst du nicht, willst du wohl auch nicht, denn es hilft dir beim Überleben am wenigsten.
Wenn du heute - an Simons 1. Todestag - zu seinem Grab gehst, dann mach dir bewusst: Du gehst nicht zu einem Toten, sondern zu einem Lebenden! Du hast ihn nicht verloren, sondern neu gewonnen! Auch wenn du ihn nicht mehr körperlich in den Arm nehmen kannst, bist du ihm doch heute näher als du je warst!

Er ist bei dir, in dir - aber er geht nun seinen eigenen Weg. Den wäre er früher oder später sowieso gegangen - und du hättest lernen müssen, ihn loszulassen. Du hättest verstanden, dass er mehr Freiraum, mehr Freiheit und Eigenheit gebraucht hätte, um der zu werden, der er hätte werden können. Auch, dass du die Verantwortung für sein Leben und Wohlergehen auf ihn hättest übertragen müssen. Und du hättest verstanden, dass es ihm dabei nicht darum gegangen wäre, dich loszuwerden, sondern dich neu zu finden - nicht mehr zuerst als Mutter, sondern als Freundin, Beraterin, Hilfe, Rückhalt. Dass er dir nun abrupt entrissen wurde und eure Trennung sich von einem auf den anderen Moment vollzogen hat anstatt in einem lang anhaltenden Prozess, wie es normalerweise der Fall ist, befreit dich allerdings nicht davon, dieses Loslassen auch in dieser Situation zu lernen. Deshalb mach dich auf und lass ihn los! Übergib ihm die Freiheit und die Eigenverantwortung, die ihm auch in seinem späteren Leben zugestanden hätte, und gib auch dir selbst die Freiheit, die du erhalten hättest, wenn er ganz auf eigenen Füßen gestanden hätte! Und wenn es dir hilft: übergib die Verantwortung für sein Leben und sein Schicksal an den Gott, der ihm sein Leben geschenkt und seinen Tod in neues Leben gewandelt hat!

Es reicht, dass Simon nicht mehr unter uns ist (und doch lebt er!) - du musst dich deswegen der Welt und dem Leben nicht auch noch entziehen! Da sind Menschen, die dich brauchen und auf dich warten, die dich lieben und womöglich zweifeln, ob du momentan ihre Liebe siehst und annehmen kannst. Wende dich wieder den Menschen in dieser Welt zu und lass dich und dein Leben nicht blockieren von ihm, der so nicht mehr in dieser Welt ist (und der dich doch näher ist als je zuvor)! Ich bin sicher, dass Simon dies so will!

So verständlich und nachvollziehbar deine Trauer um ihn ist, so beängstigend und beunruhigend ist sie auch im Hinblick auf dich. Du kannst dem Unabänderlichen nicht die Stirn bieten - du musst dich damit versöhnen, um weiterleben zu können. Lerne Ja zu sagen zu dem, was Simon und dir widerfahren ist - nicht aus Fatalismus oder Resignation, sondern aus dem Willen heraus, mit ihm und für ihn weiterzuleben! Lass ihn da, wo er jetzt ist - und versuch nicht immer wieder, ihn zurückzuholen und deinem Leben unterzuordnen (so mutet deine Form der Trauer jedenfalls bisweilen an)! Liebe ihn weiterhin, denn deine Liebe zu ihm ist dir vom Moment seiner Zeugung eingepflanzt und stärker als der Tod! Du musst also keine Angst haben, dass sie dir irgendwann verloren gehen könnte.

In herzlicher Verbundenheit, ...

(c) C.Schiffgen

Tränen

Ein Jahr und doch erst gestern ....

Nun ist fast ein Jahr ist Land gegangen und jeder Tag, der vergeht trennt uns ein Stück mehr von der gemeinsamen Zeit mit Simon und läßt die Sehnsucht nach ihm wachsen. Einerseits schmerzt es sehr, wie viel wir schon ohne Ihn hinter uns gebracht haben, andererseit ist sie gelebt und hat uns ein Stück näher zu Ihm kommen lassen.
Wir leben in der Vergangenheit und versuchen unsere Gegenwart und unsere Zukunft zu meistern. Es ist ein paradoxes Leben, in das uns sein Tod geworfen hat. Dieses Wissen darum, dass all die Jahre, die folgen, ohne Ihn sein werden, lassen uns den Blick nach vorn verschließen. Wir existieren im Hier und Jetzt. So zu leben ist das, was wir nun tun, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde, von Minute zu Minute. Die Zeit fliegt an uns vorbei, rücksichtslos und lässt uns verzweifelt zurück.
Die Einsamkeit, obwohl das Leben um uns herum pulsiert und wir meistens gezwungen sind mit diesem Strom zu schwimmen, das ist eigentlich das Schlimmste. Wie sollen wir mit dieser Endgültigkeit umgehen, damit fertig werden, wenn das Wörtchen “nie” eine ganz neue Gewichtung bekommt.
Dieses “nie mehr” …… unvorstellbar und doch Realität. Jeden Tag wird uns bewusst, dass wir lernen müssen, mit dieser Endgültigkeit zu leben und jeden Tag merken wir, dass wir an unsere Grenzen stoßen.

Trotz aller Suche, keine Erklärung für das Geschehene finden zu können, lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Oft fragen wir uns, kann man irgendwann wieder Freude, Leichtigkeit und Sorglosigkeit empfinden? Vielleicht möchten wir dies derzeit gar nicht zulassen.
Zu tief ist der Schmerz.
Wir sind sehr dünnhäutig geworden und damit sehr verletzbar. Es bleibt keine Kraft übrig für Diskussionen, für Rechtfertigungen,für vergebliche Versuche, uns anderen verständlich zu machen. Wenn wir es versuchen, spüren wir, wie die Kraft, die wir gerade mühsam wieder gesammelt habe, verloren geht. Unsere Trauer können wir nicht abarbeiten, bis sie weg ist, unsere Trauer gehört nun zu unserem Leben. Mit der Trauer zu leben ist mit Amputation zu leben: egal was man tut, egal ob man fröhlich ist oder traurig, man ist und bleibt amputiert. Es ist ein Zustand, der nicht rückgängig zu machen ist, es ist etwas abgetrennt, das nicht nachwachsen kann.
Wir haben noch immer diese schrecklichen “Phantomschmerzen” diese brennende Sehnsucht nach Simon, als einen Teil von uns selbst, weggerissen von unserer Seite, herausgerissen aus unserer Welt.
Nach außen hin wirken wir wohl auf viele Menschen wieder ganz normal und erwecken den Eindruck, mit seinem Tod klar zu kommen.Ihr könnt ja nicht wissen, um unsere Trauer in ständigem Auf und Ab, nur wir wissen, dass das alles dauern wird bis zu unserem eigenen Tod.
Durch seinen Tod sind wir in kleine Stücke zerschmettert worden und seitdem sind wir dabei, die wichtigsten Scherben aufzusammeln und wieder zusammenzusetzen. Dabei entdecken wir Stücke, die wir nicht mehr brauchen. Es gibt Stücke, die unwiederbringlich verloren sind und wir entdecken Stücke, die wir bisher gar nicht wahrgenommen haben. So werden wir als Mensch, der nach dem Zusammensetzen dieser Scherben entsteht, noch mehr verändert sein. Mit Lücken und Löchern, mit Bruchkanten und Klebestellen… aber.... mit der gleichen Seele.
Wir brauchen alle unsere Kraft, um unseren Weg aus diesem Trümmerhaufen herauszufinden. Mit der Zeit haben wir erkannt, dass unsere Trauer in erster Linie ein einsamer Weg sein würde und dass dieser Weg immer wieder durch unser tiefstes Inneres führt und wir die Wahl haben, dort in der qualvollen Tiefe zu verharren, selbst schrittweise zu sterben oder an die Oberfläche zu steigen und uns dem Schicksal zu stellen. Dies ist der beschwerlichere Weg, zu sterben wäre leichter. Zu Leben heißt, sich dem Schmerz über diesen unersetzbaren Verlust zu stellen, sich zu verändern, zu spüren, dass man, wenn man aus diesem Prozess der Trauer hervorgeht,
niemals mehr der Mensch wird sein können, der man früher war. Man hat dort unten sein altes Ich zurückgelassen, man ist gereift und hat sich gehäutet.
Seit seinem Tod haben wir ein neues und intensiveres Bewusstsein entwickelt, was das Leben nicht unbedingt leichter macht, aber uns hilft zu verstehen.
Dinge, die früher wichtig waren, sind bedeutungslos, umgekehrt haben Dinge, die früher nicht so wichtig waren, große Bedeutung bekommen.
Mit Simons Tod hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Dieses “WARUM” steht immer noch unbeantwortet im Raum und dort wird es wohl immer stehen,
solange wir leben. Schuldgefühle rauben uns oft den Verstand, alles ist so nah, als wäre es gestern gewesen.

(c) Marion A. Mutter von Jessica http://jessica.anders-dmpj.de/

Dienstag, 24. Oktober 2006

Sprachlos ...



... ich bin einfach nur sprachlos, ich ließ die Zeit laufen, einfach laufen und nun hat sie mich eingeholt ... ich bin traurig, unendlich traurig und vermisse sehnsüchtig, schmerzend Simon.
Ich hoffe das wir uns im Himmel wiedersehen und das du dann noch meinen Namen kennst.

In unendlicher Liebe, weinend deine Mum

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Leere ...

Ein Gefühl legt sich auf meine Seele,
eines versteckspielenden Schatten gleichs.
Düster und zerstörerisch wie eine stürmische Nacht,
eisig wie der kälteste Winter.
Wo vor Tagen noch die Sonne schien,
herrscht jetzt eine farblose Dunkelheit,
wo früher Fröhlichkeit erklang,
ist nun eine trauernde Stille eingekehrt.

Trauer des Verlustes zweier Seelen überkommt mich,
die der deinen, sowie der meinen,
zerbrochen in tausend kleine Scherben,
Auf der Suche nach den wichtigesten Einzelstücken,
um sie zusammenzusetzen,
fand ich Stücke die ich nicht mehr brauche,
manche sind unwiderbringlich verloren.
Aber ich entdecke auch Stücke,
die ich bisher gar nicht wahrgenommen habe.

Müde vom endlosen Kämpfen gegen die Schmerzen,
das Verstehen-Wollen, das Begreifen,
ergebe ich mich immer wieder der Leere meine Seele.
Es ist ein Bestandteil meines Fühlen und Denkens geworden,
der leere Schmerz.
Und so ensteht langsam zart und vorsichtig etwas Neues,
durch das Zusammensetzen dieser Scherben.
Das Neue wird verändert sein,
mit Lücken und Löchern, mit Bruchkanten und Klebestellen,
aber.... mit der gleichen Seele.

Sonntag, 8. Oktober 2006

Schmerz, Tränen und ein Zeichen von dir


Gefunden im Augenblick des Schmerzes, mit Tränen in den Augen ...
am Meeresstrand ... dort wo du immer so gerne warst.
Danke Simon für dieses Zeichen,

in unendlicher Liebe Deine Mama