Montag, 20. September 2010

Wenn ich 18 bin ...





du hattest schon genau Vorstellungen von deinem Leben ... du wolltest dir einen Hund haben und zu Hause wohnen bleiben bis du 25 wärst, dasHaus sollte für dich und deinen Hund sein, nein Kinder wolltest du nicht die waren dir zu laut.



Der 18-te Geburtstag ist was besonderes, man wird irgendwie erwachsen ... wie unendlich gerne hätten wir diesen Tag zusammen mit dir gefeiert.

Dein 18. Geburtstag Simon begleitete uns schon einige Tage vorher. Nicht wie in unserem alten Leben geplant, mit freudigen Vorbereitungen und aufgeregter Spannung sondern mit Traurigkeit und noch immer mit der grausamen Tatsache, diesen Tag ohne dich verbringen zu müssen. Vorbereitungen und Gedanken an einen 18. Geburtstag wie er nicht sein sollte. Erinnernungen .... heute vor 18 Jahren wurdest du geboren, nein nicht jetzt sondern um 14.45Uhr. Wir hatte es beide nicht leicht ...

Du hattest die Nabelschnur zweimal um den Hals und warst ganz blau, wegen der Neugeborerengelbsucht die du dann bekamst wurdest du in die Kinderklinik verlegt. Schon damals waren wir getrennt, denn mir ging es so schlecht das ich auch noch eine Zeit im Krankenhaus verbringen musste.

Entgegen dem "unken" der Ärzte warst du ein quicklebdiges Kind, kein Baum war dir zu hoch ... soviel Lebensengerie ...



Deine Geschwister und ich möchten den Tag gerne zusammen verbringen und das werden wir auch tun, denn unsere kleine Familie ist wichtig.

Wer ist uns denn geblieben, der uns durch diesen Tag bringt ? Nein, ich bin nicht verbittert ... vielleicht strahle ich einfach nur zu viel Kraft aus, um auch einmal schwach zu sein. Menschen die Masken tragen dürfen nicht erwarten das man

ihr Tränen sieht.

Wir können dich nicht mehr in den Arm nehmen, dir gratulieren, mit dir feiern ...deine Geschenke tragen wir heute hin zu deinem

kleinen Garten und statt einer tollen Feier tausend Tränen für dich ...



Tränen

sind bitter, Salzseen des Herzens,

ätzen den Schmerz aus uns heraus.



Tränen

sind heiß, verbrennen die Seele,

die es nicht begreift, dein Leben ist aus.



Tränen

sind Wasser, waschen die Wunden,

spülen sie aus und machen sie rein.



Tränen

sind Balsam und Pflaster für Narben,

die den Rest unsres Lebens ein Zeichen werden sein.



Tränen

sind Tröster, geweint von den Freunden,

die sich getraun, den Weg mit zugehn.



Tränen

sind hilflose Rufe zum Himmel,

um Gott zu sagen, dass wir’s nicht verstehn.



Doch Tränen

sind auch die edelsten Steine,

nur alleine geweint für dich, mein Kind.



Meine Tränen

sind für dich und sollen dir zeigen,

wie eng wir für immer verbunden sind.



Tränen

sind Schmerz, der in Liebe sich wandelt,

Liebe zu dir, zum Leben, zur Welt.



Tränen

können sich aber nur dann verwandeln,

wenn sie mein Herz nicht bei sich behält.

Und wenn alle Tränen geweint sein werden

und nichts mehr in mir ist, was mich noch quält,

dann, mein Kind, darf ich gehen von dieser Erden,

und wir werden uns umarmen in deiner Welt.

(Gina Tuschl)



Wir vermissen dich so sehr ...