Montag, 28. Oktober 2013

Tröstenden Worte

gefunden am 25.10.2013 am Strassenkreuz, oder viel mehr wo es mal stand, denn inzwischen steht dort nur noch der Walnussbaum den eine liebe Freundin dort gepflanzt hat.
Ich danke diesem Menschen sehr ... es hat so sehr getröstet und mir viel bedeutet noch einmal zu sehen/spüren das unser Sonnenschein Simon nicht vergessen ist.

Danke ! 

Dienstag, 22. Oktober 2013

8 - 2922 - 70128

Und wieder folgen den glücklichen Momenten im Leben jene dunklen ...

Simon im Alter von 10 Jahren

Die zurückliegenden 7 Jahre habe ich versucht meine Gedanken aufzuschreiben, in Wort zu fassen was mich bewegt, bedrückt, verwundert und verwundet. Doch in diesem Jahr und wohl auch schon Ende letztes Jahr ist so sehr viel passiert, hat sich so vieles geändert… manches schön, manches schwierig …
Eigentlich spreche ich nur noch selten offen über dich und doch bist du jeden Tag in meinen Gedanken. Ich versuche gar nicht mehr, Dich in Gesprächen zu erwähnen, über meine Gefühle zu sprechen. Niemand mag es hören oder lesen, sie sind beschäftigt mit ihren eigenen Problemen und ich nehme es ihnen nicht übel. Doch alles was ich nicht erzähle, nicht aus meinem Innersten hinauslasse … bleibt liegen und wird immer schwerer … es drückt erst ganz leicht und dann immer fester. Trotzdem - niemandem möchte ich diesen, meinen Schmerz aufzwingen, ihn damit unerwartet konfrontieren.
Und doch es ist mir ein Bedürfnis (und mir tut es gut) zumindest hier, auf deiner Erinnerungsseite, ein paar Sätze über Dich, über mich zu schreiben, weil ich weiß, dass es vielleicht doch noch einige gibt, die hier lesen und sich vielleicht in manchem wiederfinden werden.
Die Trauer ist auch im achten Jahr jeden Tag da und ich meine wirklich jeden Tag. An keinem einzigen Tag habe ich nicht an dich gedacht, wurde es mir nicht schwer um Herz, schluckte ich nicht meine aufsteigenden Tränen hinunter. Es ist eine sehr stille, schmerzliche Sehnsucht, die mich immer begleitet und doch gibt es immer noch Tage, wo gar nichts geht und ich mich ganz zurückziehe von allem. Und man lässt mich auch … niemand der anruft oder nachfragt „Wie geht es dir“.
Der Alltag hat mich schon sehr lange wieder eingeholt und lässt mir oft nur wenig Zeit zum Grübeln. Du bist zwar physisch nicht mehr bei uns, aber weiß und glaube fest daran, dass du mich durch das Leben begleitest. 


Was bleibt 
wenn es dunkel um uns wird 
und das sterbende Licht 
sich in nichts 
als Sehnsucht auflöst? 

Was bleibt 
wenn eine lichtlose Jahreszeit 
grau in grau gefärbte 
Trauermäntel webt? 

Was bleibt 
wenn uns nichts bleibt 
als die lebendige Erinnerung 
an ein vorausgegangenes Kind

Ein unsterbliches Gefühl 
das Liebe heißt. 

Und sich im Traum 
wiederfindender Welten wiegt. 
Ⓒ Ute Leser 

Du hast einen festen Platz in meinem Herzen, in meiner Seele und in meinem Leben. Du hast mich gelehrt, im „Hier und Jetzt“ zu leben, nie im Streit auseinander zu gehen, dass ich immer wieder nach vorne schauen muss.
 

Das Licht der Seele 

Ich schließe die Augen 
und sehe das warme Licht, 
das zwischen uns entstanden ist 

ein Licht, 
das nur die Seele sieht 
und spürt 

Das mich lächeln 
und vergessen lässt 
dass ich Angst hatte, 
es könnte erlöschen. 
Ⓒ Hans Kruppa 

Wie auch Perlen nicht in wenigen Tagen wachsen, und der Schmerz nicht im nächsten Augenblick überwunden ist, braucht alles seine Zeit. Schicht um Schicht umhüllt die Muschel das Sandkorn mit Perlmutt. Unendlich langsam wächst die Perle in ihr. Noch lange spürt die Perle das Sandkorn in sich.
Perlen sind verwandelter Schmerz. Ich glaube, bis wir unseren Schmerz in eine Perle verwandeln können, ist es noch ein weiter Weg.
Alles geschieht zu seiner Zeit - wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Ich versuche darauf zu vertrauen, dass es genauso ist. 

Vieles macht erst im Nachhinein betrachtet Sinn, aber mit der Zeit lerne ich, es eher zu verstehen und gehen meinen Weg gestärkt weiter…

Seit ein paar Monaten wohnt nun auch Deine kleine Schwester nicht mehr in Jülich, dem Ort den du noch kanntest. In meinem Leben ist es nun noch ein wenig stiller und es scheint, dass eine neue Lebensphase begonnen hat, mit der ich erst mal lernen muss umzugehen. Sicherlich würdest auch Du schon nicht mehr zu hause wohnen, je nachdem für was für einen Weg Du Dich nach der Schule entschieden hättest und doch wäre dann alles ganz anders.
 

Wir wären noch komplett, wären bei Familienfeiern zusammen, an Weihnachten und vor allen Dingen an euren Geburtstagen. Wie oft habe ich in diesem Jahr daran denken müssen. Dein Tod hat mein Zeitgefühl verändert.
Ich hoffe so sehr, dass mich auch in den kommenden Jahren ohne Dich die Zuversicht und die Hoffnung nicht verlassen wird, ich immer wieder die kleine Lichtpunkte am Ende des dunklen Tunnels sehen und mich an vielen Kleinigkeiten freuen kann. 


Man muss sich durch die kleinen Gedanken, 
die einen ärgern, 
immer wieder hindurchfinden, 
zu den großen Gedanken, 
die einen stärken 
Ⓒ Dietrich Bonhoefer 

Gerne hätte ich noch ein Bild von Dir beigefügt. Doch ich kann keins mehr von Dir zeichnen … Zu gerne würde ich sehen, wie Du heute aussiehst.
Ein hübscher junger Mann. Doch mir fehlt Dein Bild. Wie würdest Du aussehen? 


Mit diesem Gedanken schließe ich nun ab und besuche dich heute Abend an deinem kleinen Garten.

Du fehlst - in Liebe deine Mama