eine gerade strasse.
endlos erstreckt sich weit und einsam in den fernen horizont.
nackte erde und kalter, harter asphalt,
der himmel düster und schwarz von regen.
weit vor mir läuft eine kleine zarte gestalt
undeutlich im wind. ein kind.
ich möchte zu ihm rennen, denn ich erkenne dich ... simon
eisiger regen fällt auf mich, und ich zerre.
doch es hat keinen zweck.
ein eisenkragen schnürt mir den hals zu,
meine füße versagen den dienst.
ich bin festgeforen,
wie an einer leine, von einer riesenhand gehalten.
eine leine in den gewaltigen fingern des nachtmonsters.
ich zerre fester und kann nicht atmen,
mein hals und meine kehle brennen vor schmerz.
aber tränenblind ziehe ich und ziehe, weil ich angst habe,
dass er sich von mir fortbewegt und verschwindet.
der kragen fesselt mich,
aber endlich bewege ich mich langsam vorwärts,
und ich kann es deutlicher sehen.
sehe, dass es gar kein kind ist. es ist ein kreuz,
an dem kreuz dein bild ... zugewachsen fast.
es ist dein strassenkreuz, das im kalten, regnerischen wind wankt.
ich blicke zum nachtmonster hinauf.
sein mund ist weit offen, und es lacht.
(c) 2007 claudia staemmler
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