"Hast du dich verändert?" ... habe ich das?
Das Leiden der Welt hat sich eine Spur tiefer in mich hineingegraben. Nie zuvor wusste ich, das Kummer so sein kann. Das Leiden eines jeden Menschen hat seine eigenen Qualität - und mir ist jetzt mehr Leiden zugänglich.
Noch imnmer weiß ich es nicht so ganz, wie es einer dieser Mütter geht, die man auf Misereorplakaten sieht, eine Dose mit Suppe in der Hand, ein aufgedunsenes Kind neben sich, für ihre bloße Existenz bis zum Äußersten abhänig von der Großmütigkeit anderer.
Noch immer weiß ich nicht ganz, wie es ist zu einem Volk zu gehören, dessen ganze nationale Existent Angriffen ausgesetzt ist ... ein Verfolgter zu sein.
Doch weiß ich davon jetzt mehr, es erreicht mich ... es bedrückt mich ...
Und ich weiß jetzt etwas über die Hilfslosigkeit- darüber was zu tun ist, wenn man nichts tun kann.
Ich habe gelernt damit zu leben.
Der Tod erschüttert unsere Illusion, das wir ohne Kampf über die Runden kommen. Und es nichts gibt, womit wir ihn besiegen. Den Tod kann nur Gott besiegen.
Ja, ich habe mich verändert. Zweifellos. Zum Besseren.
Aber ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, würde ich diese Veränderung dagegen eintauschen Simon zurückzubekommen.
Der Glaube ist eine Brücke, von der du nicht weißt, ob sie dich über den Abgrund trägt, bis du dich gezwungen siehst auf ihr zu gehen. Dort stehe ich nun mitten über dem Abgrund und prüfend blicke ich die Brücke an.
Täusche ich mich, wenn ich glaube, dass die Frage, die die Wunden der Welt hinausschreit, in Gott eine Antwort finden?
Täusche ich mich, wenn ich glaube, dass ich eines Tages die Antwort wissen werde?
Täusche ich mich, wenn ich glaube, dass, wenn ich die Antwort weiß, ich erkennen werde, dass die Liebe gesiegt hat?
Jetzt sehen wir in einen dunklen Spiegel ein dunkles Bild. Dann aber von Angesicht zu Angesicht.
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