Weißt du, warum ich weine?
Ich habe mein Kind verloren.
Ein Kind verliert sein Leben -
etwas Schlimmeres kann es nicht geben.
Ich wünsche so etwas Keinem.
Das ist, als wenn ein Dorn,
direkt das Herz durchbohrt.
Es ist so furchtbar hart.
Du sagst, es wird schon werden,
das kann ich nicht mehr hören.
Du hast das nicht erlebt,
wenn die Erde um dich bebt.
Wenn die Welt um dich versinkt,
wenn die Sterbeglocke klingt.
Wenn die Angst dich überlistet,
wenn du kaum noch weißt, wo du bist.
Man merkt es mir zwar nicht an
und trotzdem ist es so.
Dass ich das nicht verwinde,
es war und bleibt mein Kind!
Du ahnst nichts von meinem Leid,
dabei hilft auch nicht die Zeit.
Man sagt, sie heilt alle Wunden -
Warum werde ich so geschunden?
Die Seelenschmerzen bleiben,
die kannst du nicht vertreiben.
Die sind fast wie so Gespenster,
wie Schatten vor einem Fenster.
Jetzt weißt du, warum ich weine.
Ich habe mein Kind verloren ...
(Dieter Walter)
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